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Forschungswissen für mehr Sicherheit an den Küsten: Jahrestreffen der DAM-Forschungsmission mareXtreme zur Risikobewertung von marinen Naturgefahren

  • vor 20 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

2. Treffen der DAM-Forschungsmission mareXtreme

08.09.2025/Bremerhaven


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Die Forschungsmission mareXtreme der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) untersucht seit Beginn des Jahres 2024 Wege zu einem verbesserten Risikomanagement von an Häufigkeit und Intensität zunehmen Gefahren im Ozean: Hitzewellen, Sturmfluten, Erdbeben und Tsunamis oder biologische und chemische Veränderungen, die Ökosysteme und Küsten beeinflussen. Vom 3. bis 5. September 2025 kamen nun rund hundert Forschende der Mission am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven zusammen, um über die Ergebnisse der ersten 20 Monate Bilanz zu ziehen.



Die DAM-Forschungsmission mareXtreme ist in die vier Verbundprojekte ElbeXtreme, METAscales, MULTI-MAREX und PrimePrevention gegliedert, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln Gefahren durch geologische, biologische sowie ozeanografische und meteorologische Naturereignisse erforschen. Diese Projekte zur Untersuchung verschiedenster Extremereignisse wie Sturmfluten und deren zerstörerische Folgen an der norddeutschen Küste und Naturgefahren wie Erdbeben und Vulkanausbrüche in der Ägäis könnten kaum unterschiedlicher sein. Dennoch haben diese Ereignisse oft weitreichende und auch ähnliche Auswirkungen auf die betroffenen Regionen: Sie stören Ökosysteme und beeinflussen massiv das Leben an den Küsten. Eine umfassende Erforschung der Zusammenhänge von Extremereignis und Wirkung sowie der Herausforderungen an ein besseres Risikomanagement sind daher entscheidend, um die Widerstandsfähigkeit von Mensch und Natur zu stärken. Selbst sehr unterschiedliche Extremereignisse erfordern oft ähnliche Schutzmaßnahmen. Schwerpunkt des dreitägigen Missionstreffens war daher, den Austausch zwischen den vier Verbundprojekten zu fördern, Synergien zwischen den Projekten zu schaffen und Querschnittaufgaben zu definieren. Mit einem Spektrum von sozial-, ingenieur- und naturwissenschaftlicher Expertise erörterten die Wissenschaftler: innen vor Ort zudem, wie das in der Mission erarbeitete handlungsorientierte Wissen für die Bevölkerung und Behörden nutzbar gemacht werden kann.


Nachhaltiger Küstenschutz durch transdisziplinäre Forschung und Zusammenarbeit

So unterschiedlich die einzelnen marinen Naturgefahren sein mögen, so ähnlich sind die Mechanismen, die zu ihrem Schutz an den Küsten etabliert werden müssen. Das können technologische Lösungen wie ein Frühwarnsystem aus verschiedenen Messinstrumenten sein, aber auch Schulungen und Übungen zu Katastrophenmanagement oder am besten eine Kombination aus beidem. Da in der Forschungsmission Wissenschaftler:innen mit sehr unterschiedlichen Disziplinen zusammenarbeiten, wird sowohl Meerestechnik entwickelt, die Daten in Rechenmodellen zur Risikoabschätzung genutzt, als auch die Gesellschaft direkt integriert und die zuständigen Behörden miteinbezogen.

Das übergeordnete Ziel vom Bund und den Wissenschaftsressorts der fünf norddeutschen Länder Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein geförderten Mission mareXtreme ist, Möglichkeiten für eine nachhaltige Anpassung der Gesellschaft an marine Extremereignisse, die durch den menschengemachten Klimawandel an Zahl und Ausmaß zunehmen, zu entwickeln. Besonderes Augenmerk der Mission liegt dabei auf der Etablierung von Reallaboren: Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Praxis, die innovative Ansätze für das Risikomanagement in Küstenregionen erproben und insbesondere die direkte Zusammenarbeit von Anwohner:innen, Politik und Wirtschaft fördern. Die Forschenden der Mission arbeiten sowohl in Griechenland als auch an der deutschen Küste in ausgewählten Gemeinden eng mit den lokalen Akteuren zusammen.

Die auf der Veranstaltung anwesenden Vertreter:innen des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), dessen Projektträger sowie der DAM betonten die Bedeutung der eng verzahnten, transdisziplinären Zusammenarbeit und deren längerfristige Unterstützung: Das wissensbasierte Vorgehen schaffe verbesserte Voraussetzungen, um aus zukunftsweisenden Lösungsvorschlägen ein solides Fundament für Küstenschutz und Risikomanagement zu bauen.

 

Hintergrund:

Deutsche Allianz Meeresforschung:

Die Deutsche Allianz Meeresforschung (DAM) verbindet 25 führende deutsche Meeresforschungseinrichtungen mit dem Ziel, den nachhaltigen Umgang mit den Küsten, Meeren und Ozeanen durch Forschung, Transfer, Datenmanagement und Digitalisierung sowie Infrastrukturen zu stärken. Dafür erarbeitet die DAM mit ihren Mitgliedseinrichtungen lösungsorientiertes Wissen und vermittelt Handlungsoptionen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Sie wird vom Bund und den norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gefördert.


3. DAM Forschungsmission Wege zu einem verbesserten Risikomanagement im Bereich mariner Extremereignisse und Naturgefahren (mareXtreme)

In der DAM-Forschungsmission „Wege zu einem verbesserten Risikomanagement im Bereich mariner Extremereignisse und Naturgefahren“, Kurztitel mareXtreme, erforschen rund 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 29 Partner-Organisationen den Umgang mit den Wechselwirkungen zwischen kurzfristigen multiplen und kaskadierenden Extremereignissen und Naturgefahren sowie ihren langfristigen Auswirkungen auf marine Ökosysteme und das gesellschaftliche Leben an der Küste. Ziel von mareXtreme ist, die Vorhersagefähigkeit mariner Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern, die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten zu stärken. Vier Verbundprojekte werden durch drei übergeordnete Themen (Extreme, Frühwarnsysteme, Reallabore) vernetzt, um als Mission Mehrwert zu generieren.

 

Links:

Webseite der Forschungsmission mareXtreme

Deutsche Allianz Meeresforschung Deutsche Allianz Meeresforschung

 

Materials:

Gruppenfoto 04.09.2025, Bremerhaven (credit: Felix Gross, Univ. Kiel)

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