
CROSS-CUTTING TOPICS
Partizipation und Innovation
Was mareXtreme von anderen Forschungsmissionen unterscheidet, sind unsere drei integrativen missionsdefinierenden Querschnittsthemen (CCT – Cross-Cutting Topics), die als Brücke zwischen den Projekten fungieren. Diese Querschnittsthemen erzielen einzigartige Syntheseleistungen, die zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen führen und eine missionsorientierte Forschung prägen. Bislang haben wir drei Querschnittsthemen identifiziert, die im Folgenden kurz skizziert werden:
CCT - Partizipation und Reallabore
mareXtreme entwickelt einen eigenen auf marine Extreme zugeschnittenen transdisziplinären Ansatz, der die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft neu definiert. In sogenannten "Reallaboren“ (engl. Living Labs) arbeiten Forschende, lokale Akteure und Multiplikatoren der Bevölkerung gleichberechtigt an Lösungen für spezifische Risiken zusammen. Dieser Ansatz geht weit über klassische Beteiligungsformate hinaus und umfasst in drei Phasen die Bestandteile:
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Co-Design: Gemeinsame Problemdefinition und Teambildung
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Co-Produktion: Kollaborative Erstellung und Testung von Lösungswissen
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Co-Evaluation: Gemeinsame Bewertung und Anwendung der Ergebnisse
Durch langfristiges Engagement vor Ort entstehen sozial robuste Lösungen, die von Entscheidungsträger:innen und der Gesellschaft tatsächlich angenommen und umgesetzt werden und langfristig zur Steigerung der Resilienz (Empowerment) von fragilen Küstengesellschaften führen werden.

CCT - Generisches Konzept für Frühwarnsysteme
mareXtreme entwickelt ein neuartiges, übertragbares Konzept für End-to-End-Frühwarnsysteme (EWS), das für unterschiedliche marine Extremereignisse adaptiert werden kann und auf Grundlage der Idee EarlyWarnings4all der Vereinten Nationen weiterentwickelt wird. Besonderes Augenmerk gilt den Aspekten:
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Technologische Innovation: Integration von Smart Sensing, KI und Bürgerwissenschaft
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Wissenstransfer: Offene Schnittstellen und Datenstandards für übergreifende Systeme
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Last-Mile-Problematik: Lösungen an der Schnittstelle zwischen technischer Warnung, Informationsverbreitung, Wahrnehmung/Verständnis und tatsächlicher Handlung
Diese integrierte Betrachtung ermöglicht die Entwicklung effizienterer Warnsysteme mit kürzeren Reaktionszeiten und höherer gesellschaftlicher Akzeptanz und Umsetzungswirksamkeit.

CCT - Marine Extreme und deren Auswirkungen
mareXtreme entwickelt ein umfassendes systemisches Verständnis mariner Extremereignisse basierend auf dem IPCC-Ansatz zum Risikomanagement. Der ganzheitliche Blick auf die Wechselwirkungen umfasst:
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Verlässliche Erkennung von Extremereignissen unterschiedlichster Art: Nutzung von Datenarchiven und aktuellen Beobachtungen
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Dynamische Expositions- und Vulnerabilitätsanalysen: Wer und was ist betroffen?
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Kaskadierende Effekte und zusammenhängende Extreme: Wie bedingen und verstärken sich Extremereignisse gegenseitig?
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Anpassungsstrategien: Welche Maßnahmen können die Resilienz erhöhen?
Eine integrierte Betrachtung natürlicher und gesellschaftlicher Systeme werden transferfähige Handlungsoptionen für unterschiedliche geografische und soziale Kontexte entwickelt.
