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Was haben Sedimentbohrkerne aus der Kieler Bucht mit der Fischerei und dem Tourismus zu tun?

Autor:innen: Mirjam Perner (GEOMAR), Florian Scholz (Universität Hamburg), Timo Spiegel (GEOMAR)



Foto von der Entnahme eines Bohrkerns. Ein Mitarbeiter steht aufrecht auf dem Schiff und hält den Bohrkern, der andere liegt am Boden und stabilisiert.
Entnahme eines Sedimentkerns in der Kieler Bucht (Foto: Stefanie Böhnke-Brandt).

Aufgrund des Klimawandels erfährt die Ostsee drastische Umweltveränderungen, die eine verstärkte Schichtung des Wasserkörpers sowie zunehmende Algenblüten zur Folge haben. Die damit einhergehende Sauerstoffverarmung (Hypoxie) in den Küstengewässern hat schwerwiegende Konsequenzen für Ökosysteme und damit auch für die regionale Wirtschaft. Unser Untersuchungsgebiet, die Kieler Bucht in der südwestlichen Ostsee, ist für das häufige Auftreten hypoxischer Ereignisse im Spätsommer bekannt. Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang die Freisetzung von toxischem Schwefelwasserstoff am Meeresboden. Gelangen sauerstoffarme bzw. schwefelwasserstoffhaltige Bodenwässer durch Auftrieb in flachere Wasserschichten, kann dies zu massenhaftem Fischsterben führen.


Foto eines Bohrkerns. Man sieht eine große Glasröhre mit dem dunklen Bohrkern in der unteren Hälfte.
Schwefelwasserstoffhaltiger Sedimentkern aus der Kieler Bucht (Foto: Mirjam Perner).

Im DAM-Projekt PrimePrevention werden die Faktoren untersucht, die zur Entstehung von schwefelwasserstoffhaltigen Bodenwässern beitragen. Zu diesem Zweck werden auf Schiffsausfahrten mithilfe von Sensoren die Sauerstoff- und Schwefelwasserstoffkonzentrationen in der Wassersäule bestimmt sowie Wasser- und Sedimentproben für geochemische und mikrobiologische Analysen gesammelt.


Foto von zwei Wissenschaftlerinnen, die an einem Tisch an Deck eines Schiffs stehen. Zwischen ihnen steht der Bohrkern, daneben Pipetten und Probenbehälter.
Extraktion des Porenwassers aus einem Sedimentkern (Foto: Florian Scholz).

Alle verfügbaren Umweltdaten dienen der Entwicklung eines numerischen Modells, das die Freisetzung von Schwefelwasserstoff anhand weniger Steuerungsgrößen vorhersagt. Ziel ist es, besonders gefährdete Regionen zu identifizieren und das Risiko hypoxischer Ereignisse für Stakeholder wie Tourismus, Fischerei und Aquakultur einzuschätzen.

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